Stellungnahme der SPD-Fraktion zum Grundsatzentschluss "Aufstellung eines Mahnmals"

Jane Mattheier


Bei der letzten Sitzung des Gemeinderats der Stadt Leimen wurde in einer fast einstimmigen Entscheidung über den Standort des Gedenksteins für die am 20. Oktober 1940 nach Gurs verschleppten und später in Auschwitz ermordeten Leimener Juden Hugo und Karolina Mayer und Selma und Karoline Bierig befunden. Drei Leimener Schülerinnen – Katharina Belman, Anastasia Gammermajster und Sabina Kinderknecht hatten im Rahmen eines Schulprojekts die Geschichte dieser vier von den Nazis ermordeten Leimener erforscht und der Öffentlichkeit präsentiert. Zudem haben die Mädchen zusammen mit ihrem Lehrer Martin Delfosse und mithilfe von Spenden und der Unterstützung eines Leimener Steinmetzes zwei Gedenksteine gestaltet, einen für die zentrale Gedenkstätte in Neckarzimmern und einen für Leimen.

Die SPD-Fraktion hatte schon Mitte letzten Jahres beantragt, zügig einen angemessenen Standort für dieses Mahnmal zu finden und den Stein bald aufzustellen. Hier fiel unser Vorschlag auf den Rathausplatz, zum einen, weil sich dort bis zum Anfang des 20. Jahrhundert die Leimener Synagoge befunden hatte, zum anderen, weil der Standort ein zentraler Ort sein sollte, an dem auch Gedenkfeiern stattfinden können und wo heute das politische und kulturelle Leben unserer Stadt sein Zentrum hat. Das ist auch die Meinung der evangelischen und katholischen Gemeinden in Leimen und St. Ilgen, die sich auch sehr für diese Angelegenheit eingesetzt hatten. Dieses Mahnmal darf nicht an einem Ort stehen, wo man den Toten gedenkt, sondern muss dort sein, wo man tagtäglich darüber stolpert und wo man dadurch immer wieder an das von Deutschen verursachte Unrecht erinnert wird. Der Leimener Gemeinderat hat sich in einer leider nicht ganz einstimmigen Entscheidung für den endgültigen Standort im Bereich des Rathausplatzes entschieden. Da zunächst die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen im Bereich der Rathausstraße, des Rathausplatzes und des neuen Verwaltungsgebäudes unternommen werden müssen, hat der Leimener Gemeinderat nun bei einer Gegenstimme beschlossen, das Mahnmal zunächst im Foyer des historischen Rathauses aufzustellen. .