Neubau eines Rathauses – wo?
Stellungnahme der SPD-Fraktion

Dr. Peter Sandner


In der letzten Ausgabe hatten wir über Planungen für den Rathaus-Neubau berichtet und die Zustimmung der SPD-Fraktion zum Beginn der Planung begründet. Heute wollen wir kurz unsere Überlegungen zum Standort eines Neubaus für die Stadtverwaltung darlegen.

Der vor der Verlängerung des Mietvertrags für das KCL vor etwa 10 Jahren einmal ernsthaft unterbreitete Vorschlag, die Verwaltung am Ortsrand von Leimen im Gewerbegebiet Nord oder gar in Rohrbach-Süd unterzubringen, wurde nicht mehr wiederholt. Es stand jetzt außer Frage, daß die Verwaltung im Stadtzentrum verbleiben müsse. Wie soll die Stadt für eine Ansiedlung von Gewerbe und Dienstleitung im Stadtkern werben, wenn sie mit ihren eigenen Dienststellen aus dem Ortskern verschwindet?

Ernsthaft standen damit nur zwei Standorte im Ortskern zur Diskussion, Einmal das Gelände Rathausstr. 1, das seit langem im Besitz der Stadt ist und für das in etlichen Anläufen vergeblich Kaufinteressenten gesucht wurden. Zum anderen auf dem Rathausplatz und zwar in der Verlängerung des Rathauses (von diesem aber baulich deutlich abgesetzt) hin zur Bgm.-Lingg-Strasse. Eine Bebauung des Platzes hatte auch der Sieger des städtebaulichen Wettbewerbs vor einigen Jahren vorgeschlagen.

Nachdem uns Skizzen vorgelegt worden waren, wie die Bebauung an den beiden Standorten von der Kubatur her aussehen müsste, um dem Platzbedarf der Verwaltung gerecht zu werden, war für unsere Fraktion klar, dass wir aus städtebaulicher Sicht nur dem Neubau in der Rathausstrasse 1 zustimmen könnten. An der anderen Stelle wäre eine Lösung nur mit einem T-förmigen Bau zu erreichen gewesen, dessen einer Schenkel sich in denn Bereich des Schulhofs der Turmschule erstreckt. Hier aber wollen wir – genau wie im Siegerentwurf vorgeschlagen – nur einen L-förmigen Bau zulassen, der den Schulhof nicht beschneidet.

Auch der Möglichkeit, auf den T-förmigen Bau auf dem Rathausplatz als Krönung noch einen Ratssaal oben auf zu setzen, wollte unsere Fraktion nicht nähertreten. Ein solcher Bau hätte das alte Rathaus „erschlagen“. Zudem ist ein Ratsaal nach unserer Auffassung gegenwärtig – auch aus finanziellen Erwägungen - nicht darstellbar. Wenn man ihn für mittel-/langfristige Konzeption jetzt mit in die Überlegungen einbezieht, dann könnte er einmal an der Ecke Rathaussstrasse/Turmgasse entstehen, nachdem das dort befindliche Gebäude abgerissen wurde. Allerdings ist in diesem Zusammenhang die Zukunft des Michaelishauses zu bedenken.