Leserbrief von Wolfgang Krauth
Artikel über SPD-Brunnenfest und Leserbrief von Herrn Schmidt

Wolfgang Krauth
Troppauer Weg 6
69181 Leimen
8. September 2005


Sehr geehrte Damen und Herren,
lieber Herr Frenzel,

schon als ich den Bericht über das SPD-Brunnenfest in St. Ilgen in der RNZ las, habe ich mich etwas gewundert. Denn Verärgerung über den Ex-Genossen, der Einladungen zu einer Veranstaltung mit Oskar Lafontaine, einem anderen Ex-Genossen, in Mannheim verteilte, war zwar bei einzelnen vorhanden, aber sie war weder sonderlich mächtig noch wurde sie von allen oder auch nur den meisten Festbesuchern und Helfern geteilt. Zumeist blickte man dem Ex-Genossen etwas mitleidvoll nach. Der Titel Ihres Berichts war insofern schon etwas reißerisch.

Aus dem Leserbrief von Herrn Schmidt (WASG) wird aber das grundsätzliche Problem der Linken deutlich. „Der Ex-Genosse ... ist in seinem Herzen Sozialdemokrat geblieben. Nicht er hat sich verändert, es war die Schröder-Partei,“ schreibt der Mann von der WASG. Dieses Beharren auf einmal Erreichtem, Festhalten an Besitzständen, Ignorieren von Globalisierung, demografischem Wandel, Fall des Eisernen Vorhangs, Auswirkungen des technischen Fortschritts u. a. ist das Problem der Linken. Die Welt ist nicht mehr die von vor 30 Jahren. Sie hat sich geändert – und zwar sehr. Und diese geänderte Welt braucht eine andere Politik zur Lösung von Problemen als damals.

Die SPD als Partei hat dies erkannt – auch wenn man über die Umsetzung der Erkenntnis manchmal geteilter Meinung sein kann. Es ist schade, dass viele Genossinnen und Genossen den eingeschlagnen Weg nicht mitgehen konnten und zur WASG oder Linkspartei abgewandert sind, denn deren Rezepte haben keine Zukunft.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Krauth