Leserbrief von Wolfgang Krauth
Anbindung des Leimener Nordens an die neue B 3

Wolfgang Krauth
Troppauer Weg 6
69181 Leimen
12. Juli 2005


In einem Leserbrief in der RNZ erweckt Frau Steinle den Eindruck, die SPD im Leimener Gemeinderat sei gegen die Anbindung des Leimener Nordens an die neue B 3 gewesen und allein der CDU sei es zu verdanken, dass es dazu gekommen ist. Die Darstellung wird der Wahrheit nicht gerecht.

Die Geschichte der nun fertig gestellten B 3-Anbindung beginnt nicht erst mit dem CDU-Antrag im Gemeinderat aus dem Jahr 2002 sondern schon ca. 30 Jahre früher. Damals wurde als Folge einer verfehlten CDU-Verkehrspolitik eine neue Bundesstraßentrasse gebaut und die L 600 in Richtung Schwetzingen darüber hinweg geführt, ohne die beiden Straßen miteinander zu verknüpfen. Ein fataler Fehler, der u. a. den Anwohnern der Leimener Wilhelm-Haug-Straße über Jahre hinweg eine vermeidbare Verkehrsbelastung brachte, die den Gemeinderat in den vergangenen Jahren oft beschäftigt hat. Zu verkehrsreduzierenden Zwischenlösungen war man seitens der CDU leider nie bereit.

Die SPD in Leimen war sehr wohl dafür, B 3 (neu) und L 600 zu verbinden, was nun geschehen ist. Ein Teil der SPD-Fraktion war jedoch der Meinung, dass diese Verbindung weitaus kostengünstiger und flächenschonender durch eine Verknüpfung dort erfolgen sollte, wo sich beide Straßen auch tatsächlich kreuzen. Dies hätte auch den Vorteil geringerer Lärmbelastung für das Baugebiet Rösbach gehabt. Der frühere OB Ehrbar – unterstützt von der CDU-geführten Gemeinderatsmehrheit – war sich jedoch zu gut dafür, das Gespräch mit der Stadt Heidelberg zu suchen, deren Unterstützung dafür notwendig gewesen wäre. Auch um den Preis höherer Kosten wollte man lieber eine B 3-Anbindung auf eigener Gemarkung haben.

Gemeinderäten vorzuwerfen, dass sie sich über die Finanzierbarkeit eines durchaus populistischen CDU-Antrags, von dem bei den Haushaltsberatungen wenige Monate zuvor noch keine Rede war, Gedanken machten, wirft ein deutliches Licht auf das, was sich die CDU unter einer soliden Haushaltspolitik vorstellt: „Wir beschließen – irgendwo wird das Geld schon herkommen.“

Ich bekenne mich dazu, dass ich dem Projekt, wie es nun umgesetzt worden ist nicht zugestimmt habe, weil es nur die zweitbeste mögliche Lösung war und ist, um eine B 3-Anbingung zu erreichen. Dennoch ist es gut, dass die Sache nun abgeschlossen ist.

Schön wäre es, wenn die CDU künftig im Gemeinderat für die besten Lösungen zu gewinnen wäre.