SPD-Fraktion zur Einrichtung des Jugendgemeinderats

Dietrich Unverfehrt
in der Rathaus-Rundschau


In seltener Übereinstimmung votierten in der letzten Gemeinderatssitzung alle Fraktionen für die Bildung eines „echten“ Jugendgemeinderates. Was die SPD-Fraktion schon lange uneingeschränkt befürwortete, wurde nunmehr auch von Seiten der CDU erfreulich offensiv unterstützt. Da die letzte Wahl am mangelnden Interesse der der Jugendlichen scheiterte, galt es nun, den Jugendgemeinderat möglichst attraktiv und offen zu gestalten.

Die Amtszeit wurde mit unserer Zustimmung auf zwei Jahre verkürzt, aktiv wählen dürfen alle 14 bis 21-jährigen, passiv gewählt werden können alle 14 bis 19-jährigen. Der neue Jugendgemeinderat soll ein eigenes Budget erhalten, das noch festgesetzt werden muss. Hier wäre denkbar, dass man nicht von vornherein eine bestimmte Pauschale festsetzt, sondern die Jugendlichen selbst projektbezogen Mittel anmelden müssen. Ansonsten sollen sich die Jugendlichen möglichst selbst organisieren und auch einen eigenen Vorsitzenden aus ihren Reihen wählen. Doch vorab gilt es für das vorläufig installierte Gremium alles zu unternehmen, damit ein demokratisch legitimierter Jugendgemeinderat zu Stande kommt.

Unseres Erachtens kommt es darauf an, neben dem Elternhaus die Schulen in Leimen und den Nachbargemeinden mit einzubinden. Aufgabe der Schule ist es nicht nur, den Schülern das Wissen über die ersten Demokratien im antiken Griechenland oder über die Nationalversammlung in der Paulskirche zu vermitteln, sondern sie auch zu aktiven Demokraten zu erziehen. Im Rahmen des Geschichts- oder Gemeinschaftskundeunterrichtes sollte den Schülern der Zweck und die Aufgabe eines Jugendgemeinderates näher gebracht werden, damit sich genügend Interessenten für das Mitgestalten von gelebter Demokratie finden.