Leserbrief von Wolfgang Krauth
zum Pressegespräch der CDU Leimen - „Kein Hallenbad mit Heidelberg“

Wolfgang Krauth
Troppauer Weg 6
69181 Leimen
25. Juni 2003


An die Redaktion der Rhein-Neckar-Zeitung

Sehr geehrter Herr Frenzel,

ich las gestern während einer Fortbildung zum Thema Haushaltskonsolidierung an der FH für öff. Verwaltung in Kehl den o. g. Artikel.

Es ist schön, dass die CDU sich endlich Gedanken über die Leimener Bäder macht. Merkwürdig nur, dass bei einer Begehung des Hallenbades letzten Donnerstag die anwesenden CDU-Räte lieber im Foyer verweilten um zu plaudern, anstatt sich den Zustand des Bades an den unzugänglicheren Stellen im Keller anzuschauen. Kein Interesse an der Realität? Das auch im Hallenbad ein enormer Sanierungsbedarf besteht, der zum großen Teil auf Baufehlern der 70er Jahre beruht, konnten die CDU-Räte aber auch einer Vorlage entnehmen, die an diesem Donnerstag auf der Tagesordnung des Gemeinderates steht.

"Eigene Konzepte" bestehen nicht nur im Fordern! Diese Handlungsweise muss endlich der Vergangenheit angehören. Mühsam hat der Leimener Gemeinderat den Haushalt 2003 bearbeitet und verabschiedet. Dass kein Cent für Maßnahmen am Freibad darin vorgesehen ist, weil kein Geld da ist, wusste jeder Gemeinderat. Wenn die CDU jetzt "schnellstmöglich" Baumaßnahmen fordert, dann bitte mit Deckungsvorschlag! Auf was soll verzichtet werden, damit die Liegewiese geöffnet werden kann?

Durch Frau Steinle - als Mitarbeiterin des Heidelberger Stadtrates Pfisterer - offenbar bestens über Heidelberger Angelegenheiten informiert, sollte die CDU in Leimen sich lieber mit der Wirklichkeit in Leimen befassen. Die Verwaltung hat für die kommende Sitzung des Gemeinderats einen konkreten Vorschlag, wie es mit Leimens Bäderpark weitergehen soll. Darauf geht die CDU l eider nicht ein. Stattdessen wird das bekanntermaßen defekte Kinderplanschbecken im Leimener Freibad für intakt erklärt...

Mir graut es vor den Haushaltsberatungen für 2004, wenn es der größten Fraktion im Gemeinderat nicht gelingt, endlich in der Gegenwart anzukommen. Mit Populismus lässt sich vielleicht eine Wahl gewinnen, aber keine zukunftsorientierte Kommunalpolitik machen.

Wolfgang Krauth
Stadtrat der SPD in Leimen