SPD-Ortsvereine Leimen und St.Ilgen

Gemeinsame Mitgliederversammlung der beiden Ortsvereine zur Verabschiedung des Wahlprogramms
Chancengleichheit bei Bildung und Betreuung


Die SPD in Leimen und St. Ilgen hat bei ihrer letzten Mitgliederversammlung ein Wahlprogramm für die Kommunalwahlen verabschiedet. In den kommenenden Ausgaben der Rathausrundschau werden die wichtigsten Aspekte vorgestellt. Hier nun der 1. Teil:

Chancengleichheit bei Bildung und Betreuung

Bildung und Betreuung schaffen soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit.

Kindergärten und Kindertagesstätten

Bildung beginnt schon bei den ganz Kleinen – in der Kindertagesstätte oder im Kindergarten. Die SPD in Leimen fordert, dass schon jetzt der ab August 2013 gesetzlich verankerte Anspruch auf einen Betreuungsplatz ab dem ersten Geburtstag bei der Bedarfsplanung im Kindergartenbereich berücksichtigt wird. Das Betreuungsangebot für Kleinkinder soll zudem ausgebaut werden. Leimen ist hier in seinen Kindergärten auf einem guten Weg mit seinen U3-Gruppen im St. Georg-Kindergarten und im Comenius-Kindergarten und der baldigen Erweiterung im Nikolaus-Lenau-Kiga. Das reicht aber bei weitem noch nicht aus.

Das letzte Kindergartenjahr soll für alle Kinder verpflichtend sein, da so ein verbindlicher Übergang in die Grundschule geschaffen wird. Um für alle Kinder die gleichen Chancen zu haben, an frühkindlicher Bildung teilzunehmen, fordert die SPD Leimen die schrittweise Einführung von Beitragsfreiheit beginnend mit dem letzten Kindergartenjahr.

Ganztagesbetreuung

Weiterhin muss erreicht werden, dass die Eltern der Kinder in Leimen ein verlässliches und qualifiziertes Betreuungsangebot vorfinden. Hier erwarten wir ein am Bedarf orientiertes Betreuungsangebot vom Kleinkind an bis zur Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag.

Da junge Eltern oft möglichst schnell in den Beruf zurückkehren wollen oder müssen, ist eine gute Kinderbetreuung auch als Standortfaktor für die Stadt Leimen zu sehen. Bei der Wohnortsuche werden junge Familien genau hinsehen, wie das Angebot vor Ort ist und entscheiden sich dementsprechend.

Hier bietet eine Ganztagesbetreuung für viele Kinder verbesserte Lebenschancen; ihren Eltern ermöglicht sie eine bessere Vereinbarung von Beruf und Familie.

Ganztagesschulen

Seit 2003 werden überall in der Bundesrepublik Deutschland reguläre Schulen in Ganztagesschulen umgebaut. Der Bund fördert diese Maßnahmen finanziell, z.B. durch die Finanzierungen von Umbauten, Sanierungen und Neubauten von z.B. Mensen und Aufenthaltsräumen. Auch ehrenamtliches Betreuungspersonal und zusätzliche Lehrkräfte könnten so finanziert werden.

Da Ganztagesschulen in großem Maße dazu beitragen, die Abhängigkeit des Bildungserfolges von der sozialen Herkunft zu verringern, will die SPD in Leimen dieses Schulkonzept durchsetzen. Es ist ein Skandal, dass Deutschland im internationalen Vergleich die höchste soziale Auswahl aufweist, vor allem bei Kindern mit Migrationshintergrund. In einer Ganztagesschule können die Kinder länger miteinander lernen, die Lehrer haben mehr Zeit und pädagogische Freiheiten und können dadurch die Kinder individueller fördern und fordern. Außerdem trägt das Ganztageschulkonzept zur besseren Vereinbarung von Familie, Schule und Beruf bei.

In Leimen unterstützt die SPD den Umbau der Geschwister-Scholl-Schule zur Ganztagesschule. Die Otto-Graf-Realschule Leimen soll weiterhin als qualifiziertes Mittelschulkonzept erhalten bleiben, die von der Landesregierung angestrebte Entwicklung der Hauptschule zu „neuen“ Werkrealschule ist auch für den Standort St. Ilgen zu empfehlen. Die Turmschule wird zur Grundschule.

Zusammenfassend fordert die SPD in Leimen:

  • mehr Krippenplätze für die ganz Kleinen
  • gut ausgestattete Kindergärten und Kindertagesstätten mit durchgehenden Öffnungszeiten von morgens bis abends
  • eine Ganztagesschule für die Eltern, die es wollen oder benötigen
  • Halbtagesschulen mit flexiblen Betreuungsangeboten in den Tagesrandzeiten und am Nachmittag
  • intensivierte Schulsozialarbeit
  • ein gesundes und kostengünstiges Mittagessen für alle Schüler, die es benötigen, sowie Hausaufgabenbetreuung und Freizeitangebote.

Kinderbeauftragte

Die SPD in Leimen möchte ehrenamtliche Kinderbeauftragte (KIB) einsetzen.

Diese KIB sollen als „Antennen in den Stadtteilen“ für Kinderinteressen und Kindersicherheit fungieren. Die KIB schaffen eine Lobby in den Gremien und der Verwaltung für die Kinder in Leimen. Sie sollen vom Gemeinderat gewählt werden und beratend in verschiedenen Gremien mitwirken. Die KIB sind engagierte Elternteile, die die Probleme der Familien kennen und schnell und unbürokratisch diese an die Verwaltung weiterleiten können. In Leimen sollen sie sich zuerst mit dem Zustand der Spielplätze und Schulwege befassen.

Jugendliche

Leimen hat viele schöne Spielplätze. Leider werden sie oft in den Abendstunden von älteren Jugendlichen und Erwachsenen so verschmutzt, dass sie am nächsten Tag für die kleineren Kinder nicht mehr bespielbar sind. Es ist wichtig, iesen jungen Menschen klar zu machen, dass so ein Verhalten inakzeptabel ist. Gleiches gilt für das Verschmutzen von öffentlichen Parkanlagen oder Parkplätzen in den einzelnen Stadtteilen. Die SPD in Leimen fordert in diesem Zusammenhang mehr Spielplätze für 12 bis 16jährige.

Die Sozialarbeiter des Friedrichstifts leisten sehr gute Arbeit in den „Basket“-Jugendtreffs. Natürlich erreichen sie nur einen Bruchteil der jungen Menschen in unserer Stadt. Um den Missständen besser begegnen zu können und den Jugendlichen bessere Wege aufzuzeigen, fordert die SPD Leimen mehr aufsuchende Sozialarbeit im Jugendbereich. Zu diesem Zweck fordert die SPD Leimen die Schaffung einer zusätzlichen Sozialarbeiterstelle für einen Streetworker, der mit den Jugendlichen arbeitet.


Jane Mattheier